Mauerblümchen und die Große Freiheit (Linaire cymbalaire)

Mauerblümchen? Ein Mädchen, das beim Tanzen nur selten aufgefordert wird? Ein unscheinbares Mädchen, das von Männern kaum beachtet wird? Nicht bei uns: Das Zimbelkraut, auch Cymbalaria-Leinkraut, Mauer-Leinkraut, Eustett oder Wandcymbalaria genannt, ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die in Südeuropa und Westasien vorzufinden ist.

Das Mauerblümchen stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Ursprüngliche Standorte waren Felsen der Gebirge Norditaliens und der nördlichen Adria. Dieser etablierte Neophyt wurde etwa im 16. Jahrhundert in Mitteleuropa als Zier- und Heilpflanze eingebürgert (angesalbt) und ist heute weltweit an Felsen, aber vor allem in Mauerritzen zu finden bis nach Dänemark.

Mauerblümchen besiedeln häufig alte Mauern Burgen, Mauern und Ruinen wobei es das unverfugte, nicht zu sehr beschattete Mauerwerk bevorzugt wird. Da kein Wurzeldruck erfolgt und keine Penetration des Wurzelwerks, kann der Bewuchs für Gemäuer nicht destabilisierend eingestuft werden.

Mit Büscheln runder, glänzender Blätter und kleiner violetter Blüten mit gelb gefleckten Kehlen kann die Pflanze durch Schichtung die Fläche, die sie einnimmt, mit einer Dicke von etwa zehn Zentimetern dicht bedecken. Das im Volksmund meist unscheinbare dargestellte Mauerblümchen überrascht durch Blütenpracht und Wuchsform und ist ein Kraut das Voraussetzungen trotzt wie Trockenheit, Nährstoffmangel und Bodenverdichtung. Ein Favorit in Sachen Klimawandel.

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