Aber Holla der Hollerbusch (Sambucus nigra)

in alter Spruch besagt: "Wenn Du an einem Holunderbaum vorbeigehst, verneige Dich und zieh Deinen Hut!" Holunder ist eine Gattung blühender Pflanzen aus der Familie der Adoxaceae, ein bekanntes Alltagsgewächs und trotzdem sagenumwoben. Am bekanntesten ist der Schwarze Holunder, der im heutigen Sprachgebrauch meist verkürzt als Holunder (engl: elder, elderflower oder elderberry), in der Pfalz, Altbayern und Österreich als Holler oder Hollerbusch und in der Schweiz und im Schwäbisch-Alemannischen als Holder bezeichnet wird. Der Name "Holunder" leitet sich ab von "Holuntar" (althochdeutsch): Dieses Wort setzt sich zusammen aus "Holun", dem Begriff für hohl, heilig, gnädig und "tar" = Baum bzw. Strauch.

Unter dem Begriff "Holler" wurde von den alten germanischen Stämmen der Sitz der Götter verstanden und man betrachtete den Busch als Wohnort der Holl, mancherorts auch als Hulda bekannt (aus den Märchen als "Frau Holle" bekannt). Diese war für den Schutz von Haus und Hof zuständig, es war daher lange Zeit in den Dörfern verboten, den Stamm zu fällen.

Holunder wächst auch heutzutage üblicherweise in der Nähe von Bauernhöfen und Gehöften. Die Vorstellung, dass im Holunder die guten Geister wohnten, war bei Griechen, Römern und Germanen gleichermaßen bekannt, mit der Folge, dass es Sitte gewesen sei, den Holunder in der Nähe des Hauses zu pflanzen. Da es sich um eine stickstoffabhängige Pflanze handelt, findet man Holunder auch heutzutage in der Nähe von Entsorgungsstellen für organische Abfälle. Zierarten von Holunder werden in Gärten wegen ihrer auffälligen Blüten, Früchte und Spitzenblätter angebaut, die Lebensraum für Wildtiere bieten.

Schon Hippokrates beschrieb die heilenden Kräfte der Pflanze und empfahl die Verwendung in seinen Schriften, wo er Holunder als "Medizinschrank" rühmte. Auch Dioskurides untersuchte die Heilwirkungen dieser Pflanze und hielt sie in seinen Schriften fest. Naturkundler und Pfarrer Sebastian Kneipp sah Holunder als Wundermittel an. Er empfahl diesen als vielseitiges Mittel in unterschiedlichen Darreichungsformen wie Konfitüre, Gelee, Tee, unter anderem gegen Gicht, bei Erkältung, Husten und Magenleiden.

Mit Blick auf die dem Holunder im Volks- und Aberglauben der Landbevölkerung zugeschriebenen Heilwirkungen als "Apotheke des Einödbauern" erlangte der Fliedertee als Grundbestandteil der so genannten Bauernapotheke Berühmtheit. Traditionelle Verwendungen von Holunder umfassen Beeren, Samen, Blätter und Blüten oder Komponentenextrakte.

Die Folklore über Holunderbäume ist umfangreich und kann je nach Region variieren. In der nordischen Mythologie der Germanen existierte die Vorstellung, dass Freya, die Beschützerin von Haus und Hof, sich den Holunderbusch zum Wohnsitz auserwählt habe. Die Lieblingspflanze der nordischen Göttin Frigg ist ebenfalls der Holunder.

Die Göttin der Quellen und Brunnen, Holla, wurde unter dem Hollerbusch um die Fruchtbarkeit der Felder gebeten. Aufgrund des Glaubens an die Verwandlungsfähigkeit von Hexen in einen Holunderzweig wurden aus Holunderholz traditionell weder Möbel hergestellt noch wurde es als Fußbodenbelag verwendet. Kinder, die in eine Wiege aus Holunder gelegt worden seien, konnten einem Raub durch Frau Holle zum Opfer fallen.

Der in dem Roman Harry Potter und die Heiligtümer des Todes auftretende Elderstab ist aus Holunderholz gefertigt. Ursprünglich war der Titel "Harry Potter und die Elder Wand" geplant, bevor sich die Autorin JK Rowling umentschied. Elton Johns Album "Don't Shoot Me I'm Only the Piano Player" aus dem Jahr 1973 enthält einen Song mit dem Titel "Elderberry Wine".

Wir vermieten die Holunder in Strauchform als Solitär im Kübel (dreimal verpflanzt) in der Höhe 125cm.