"Gras drüber gewachsen" - Filmgärtnerische Arbeiten für die ARD-Serie Berlin-Weissensee 2018
Der Blick geht übers Wasser, dann auf einen Wald. In diesem Garten hat die Fernsehfamilie von Uwe Kockisch alias Stasi-General Hans Kupfer jahrelang gefeiert, gelebt und gelitten. Zu den Kuriositäten des Drehortes der "Villa Kupfer" gehörte, dass dieser tatsächlich nicht real in Berlin-Weißensee und am besagten See lag, sondern an der Havel in Sacrow (bei Potsdam). Um so geschichtsträchtiger wog aber die Tatsache, dass das Wassergrundstück einst mal wirklicher Grenzverlauf war zwischen Ost und West. Fiktion und Realität trafen hier auf beklemmende Art und Weise zusammen, ohne dass es sich dem TV-Zuschauer erschließt.
Wir "filmgärtnerten" also für ein Ost-West Thema äußerst authentisch. Das Havelufer war tatsächlich bis 1990 eine schwerst bewachte Grenzanlage ("Todesstreifen"), der Grenzverlauf zwischen Ost und West war ungefähr in der Mitte der Havel, die Grenzbefestigungen bereits am Ufer. Im Rasen sind einige Reste der Mauerfundamente als unmerkliche Erhöhung vorhanden.
Die Produktion von "Weissensee" wurde von uns filmgärtnerisch betreut, u.a. mit Vermietung von Straßenbaum-Unkrautpflanzen im Stil der 1980er Jahre, Rekonstruktion und Präparation der Steingarten-Terrasse der Film-Villa Kupfer, Pflanzarbeiten unterwasser im imaginären Weißensee (Havel)